Rollerson überragt für siegreiche TKH Luchse
Wie vergleichsweise leicht das ging für die guten TK Hannover Luchse beim BC Marburg, das war an Trainerin Sidney Parson in den Schlussminuten zu erkennen. Ruhig erklärte sie ihren Spielerinnen noch einige Dinge, die Partie war längst gelaufen.
Mit 75:52 gewann ihr Team letztlich in der Basketball-Bundesliga beim BC Marburg, es war der vierte Erfolg am Stück. Der Pokalsieger und Vizemeister aus Hannover hat einen Lauf und überzeugte über weite Strecken gegen einen allerdings schwachen Kontrahenten. „Brianna hat ein super Spiel gemacht und mit ihrer Persönlichkeit das Team geführt“, lobte Parsons, die ihre Mannschaft besonders in der Abwehr verbessert sah.
Es war schon mal voller in der Marburger Halle, vor allem war es schon lauter – besonders im Vergleich dieser Teams. Rund 300 Zuschauer erlebten einen konzentrierten Beginn der Luchse, die das Geschehen unter Kontrolle hatten. Die Gäste profitierten zudem von etlichen leichten Fehlern Marburgs, besonders bei Korblegern.
Rollerson holt sich die Bälle und sammelt 28 Punkte
Für den TKH machte vor allem Brianna Rollerson viele Bälle fest, war auch nach Fouls erfolgreich und unter dem Korb nur schwer zu stoppen. Nach 13:9-Führung setzten sich die Luchse auf 18:11 ab. Bemerkenswert am (Spielfeld-)Rand: Trotz gebrochener Hand und Gipsverband fing Trainerin Parsons einen Ball – sie machte das einfach mit links. Dribbelte sogar und spielte ihn zum Schiedsrichter. Auch cool: Zur ersten Viertelpause lag der TKH mit 20:13 vorn.
Im Anschluss lief bei Marburg fast schon erstaunlich viel schief: im Aufbau, im Rebound, beim Wurf. Die schnellen Luchse enteilten über 28:15 bis auf 37:19. Laura Stockton trieb ebenso an wie Dara Taylor, die Partie schien vorentschieden. Dann kam der rätselhafte Korb von Baskerville, genau genommen gleich derer zwei. Marburgs Center Mary Baskerville verwandelte Freiwürfe, und plötzlich war es mit der Herrlichkeit der Luchse vorbei. Durch einen 0:9-Lauf aus Hannover-Sicht wurde es wieder spannend. Erst Rollerson war wieder erfolgreich und stellte auf den 39:28-Halbzeitstand. „Wir haben noch Phasen mit einem Auf und Ab, das wollen wir abstellen“, so Parsons.
Kurze kritische Phase nach dem Seitenwechsel
Nach dem Seitenwechsel gab es zwei Stürmerfouls gegen Rollerson, Marburg kam bis auf neun Zähler heran. Es war eine leicht kritische Phase, aber die Luchse stellten nun die Ohren auf und waren in der Folge wachsamer. Die starke Rollerson ließ mit weiteren vier Zählern aufhorchen, der TKH setzte sich abermals ab. Beim Stand von 47:34 glückte den Gästen sogar der allererste Dreier: Rowie Jongeling zielte exakt, dann klaute Taylor den Ball und bediente im Konter maßgeschneidert Rollerson, die das 52:34 markierte. Nun sanken bei den Marburgerinnen die Köpfe. Mit 54:38 ging es ins letzte Viertel.
Dass sich die Luchse mit einem Sieg in die Länderspielpause verabschieden würden, stand da außerfrage. Sechs Minuten vor dem Ende hieß es 65:40, die mit 28 Zählern überragende Rollerson durfte Feierabend machen. Und Trainerin Parsons erlebte den Rest der Partie für ihre Verhältnisse entspannt. „Wir haben gesehen, was für ein Potenzial dieses Team hat. Aber da ist auch noch viel zu verbessern“, betonte die Trainerin. Für die Luchse geht es am 18. November (18.30 Uhr) daheim gegen Neuling Wings Leverkusen weiter.
TKH-Punkte: Rollerson 28, Taylor 10, Stockton 8, Jongeling 7, Farcy 6, Hank 5, Hanson 5, Polleros 4, Gustafsson 2.
Hannover – Stefan Dinse (HAZ/NP)