Mission erfolgreich: TKH luchst Angels den Cup ab

Basketballkrimi: Hannovers kampfstarke Luchse verteidigen den Pokal mit 73:72 gegen Nördlingen. Rollerson dreht das Endspiel.

18. März 2024

Trainerin Sidney Parsons hatte ihre Emotionen noch für einige Sekunden im Griff, ehe sie zum jubelnden Team ihrer TK Hannover Luchse eilte.

Sie ging rasch zum Trainer der Angels Nördlingen, Matiss Rozlapa verweigerte ihr jedoch den Handschlag. Zwei Sekunden vor Schluss hatten die Luchse das Pokalfinale gedreht und ihre im Vorjahr erstmal eroberte Trophäe mit einem 73:72-Sieg verteidigt.

„Es war nicht das pefekte Spiel, aber beide Mannschaften haben alles gegeben“, so Parsons, „ich bin mega stolz auf uns.“

Beim Top-4-Turnier in Saarlouis hatte der TKH im Halbfinale Alba Berlin mit 73:46 abgefertigt.

Es war ein sehr intensives Endspiel mit viel Tempo, in der die zuvor im Halbfinale großartige Sarah Polleros zuerst einstecken musste. Beim Sprung zum Korb bekam sie den Unterarm der Gegnerin an die Schläfe und bleib zwei Minuten später erneut auf dem Parkett liegen, nachdem sie im Zweikampf weggerutscht war. Während Polleros am Knie behandelt wurde, bekam der TKH das Spiel besser in den Griff.

Per Freiwurf gelang Brianna Rollerson mit dem 14:15 die erste Führung. Mit zwei sehenswerten Soli sammelte Kapitänin Laura Stockton vier Zähler zum 19:16, mit 21:18 ging es in die erste Pause.

Mit einer famosen Pirouette gelangen Dara Taylor die nächsten Punkte der Luchse zum 23:20, sie traf mit dem Rücken zum Korb und wurde dabei sogar gefoult. Das Duell bliebt körperbetont – kein Problem für die gute Rollerson, die auf 28:20 stellte. Als jedoch in einer strittigen Szene Stürmerfoul gegen die Amerikanerin gepfiffen wurde, lege sich Trainerin Parsons mit den Schiedsrichtern an. Es sah aus, als erteile sie Regelkunde.

Unstrittig: Die Luchse waren bei den Rebounds besser, machten ihre Punkte mit schnellen Aktionen. Polleros kam aufs Feld zurück und erzielte schreiend das 34:28. Beinahe wäre der TKH mit einem Acht-Punkte-Polster in die Halbzeit gegangen, aber per Buzzerbeater verkürzten die Angels auf 35:40.

Nach der Pause spitzten die Luchse die Ohren, lauschten genau der unermüdlich antreibenden Trainerin. Auf 51:38 bauten sie den Vorsprung aus, aber die nun aggressiv über das gesamte Feld press-deckenden Angels ließen sich nicht so einfach überflügeln.

Der TKH verlor die Präzision nebst der Führung, beim Stand von 57:49 kassierten die Luchse eine 10:0 Serie. Erneut einen Korb bekamen sie in letzter Sekunde, gingen mit zwei Punkten Rückstand ins letzte Viertel.

Die permanent eng markierte Rollerson machte dann Platz unter dem Korb, Taylor und Stockton hielten die Luchse im Spiel. Anderthalb Minuten vor dem Ende hieß es 69:72. Taylor stellte den Anschluss her. Und dann drehten die Luchse tatsächlich noch die Partie, Rollerson zog ein Foul und verwandelte beide Freiwürfe zum Endstand. In der allerletzten Aktion verpassten die Angels den Buzzerbeater.

TKH: Stockton 22, Rollerson 21, Taylor 17, Polleros 7, Jongeling 4, Farcy 2, Schaake, Gustafsson, Tzokov, Hanson.

Im Halbfinale am Samstag hatte der TKH gegen Alba Berlin eine überragenden Leistung geliefert. Mit 73:46 schalteten die Luchse die Berlinerinnen aus. Eine extrem starke Abwehr war die Basis, zur Halbzeit führte Hannover mit 35:27. Nach dem Wechsel enteilte der Pokalverteidiger. Als die formidable Centerspielerin Polleros auf 54:34 stellte, waren die Flügel der lahmen Albatrosse gestutzt. Schon im Vorjahr hatte der TKH mit den Rutronik Stars Keltern den Favoriten im Semifinale ausgeschaltet.

TKH gegen Alba: Polleros 19, Stockton 14, Rollerson 13, Jongeling 9, Hanson 8, Farcy 4, Schaake 4, Gustasson 2, Tzokov.

Text von Stefan Dinse und Simon Lange (NP/HAZ)

Wer sich das Finale noch einmal im Re-Live anschauen möchte, findet das Spiel hier: YouTube

Foto: Fabian Przybyl