TKH-Luchse fauchen zurück

Erster Sieg gegen Keltern in der Play-off-Halbfinalserie. Basketballerinnen wenden das Aus ab. Sonntag steigt Spiel vier.

12. April 2024
Foto: Patrick Pötsch

Starke Vorstellung der TKH-Basketballerinnen: Die Luchse schlugen die Stars Keltern im dritten Spiel des Play-off-Halbfinals und konnten in der Serie auf 1:2 verkürzen. Sonntag ist jetzt der Ausgleich möglich.

Der übliche Teamkreis nach dem Spiel musste verschoben werden. Taya Hanson war zu sehr damit beschäftigt, Can Can mit den Cheerleadern zu tanzen und die Beine abwechseln hoch zu schleudern. Auf den Rängen feierten die 500 Fans in der ausverkauften Sporthalle Birkenstraße ihre TKH-Basketballerinnen, die gerade das Saisonaus mit einer beeindruckend starken Vorstellung verhindert hatten und die Stars Keltern mit 73:62 besiegt hatten. Der Erfolg war der erste der Luchse im dritten Spiel der Play-off-Halbfinalserie gegen den Meister. Der TKH verkürzte auf 1:2 und hat die Chance, am Sonntag (16 Uhr) erneut zu Hause mit einem weiteren Sieg die Serie auszugleichen. Drei sind nötig, um ins Finale einzuziehen..

Die Luchse wollten noch nicht, dass es vorbei ist. Das war am Freitagabend mit jeder Faser und in jeder Phase zu spüren. „Es sollte nicht das letzte Spiel sein. Wir haben heute alle gleich viel Gas gegeben. Sonntag müssen wir wieder so auftreten“, sagte Spielmacherin Dara Taylor.

Die Luchse hatten gleich zu Beginn ihre Krallen ausgefahren und die Stars aus Keltern schwindelig gespielt. Nach vier Minuten hieß es 15:2. Der TKH kämpfte um jeden Ball, um jeden Offensivrebound, setzte immer wieder nach und traf verlässlich. Hannover, angeführt von einer brennenden Laura Stockton, war sofort auf Betriebstemperatur, Keltern hingegen wirkte kalt. Allerdings verfügt der Meister über genügend Erfahrung, um nicht zappelig zu werden. Der Titelverteidiger war zum Ende des Viertels im Spiel, der TKH führte nur noch mit 19:14. Der Vorsprung hätte höher sein können, wenn wenigstens einer der sechs Dreierversuche seinen Weg ins Netz gefunden hätte. Die übrige Feldquote (8/11) passte aber.

Im zweiten Viertel holten die Luchse Verpasstes nach. India Farcy, Stockton und Rowie Jongeling sorgten immer dann für Dreier, wenn Keltern gefährlich nah kam. In der Zwischenzeit sammelte die starke Brianna Rollerson weiter fleißig Punkte unterm Brett. Am Spielfeldrand fieberte eine NBA-Legende mit. John Stockton und dessen Frau Nada waren da, um Tochter Laura und dem Rest des TKH-Teams zuzuschauen und die Daumen zu drücken. Der immer noch (und vielleicht auf ewig) beste Vorlagengeber der NBA verfolgte die hitzige Partie mit stoischer Ruhe. Nur hin und wieder drehte die Legende sich um, um auf die Anzeigetafel zu schauen. Zur Pause sah er einen guten Zwischenstand. Die Luchse führten mit 41:31.

Nach dem Wechsel blieb Hannover am Drücker, hielt Tempo und Intensität hoch. Stocktons Dreier zum 50:38 sorgte für die nächste Auszeit von Keltern. Die Luchse nutzten die kurze Verschnaufpause, um anschließend offensiv das Gaspedal weiter durchzudrücken und hinten weiter aggressiv zu verteidigen. Mikaela Gustafsson sorgte für das 59:40. Da sah nach Vorentscheidung aus. Aber ein 6:0-Lauf der Stars zum Ende des dritten Viertels dämpfte die Emotionen.

Mit 59:46 ging es in den Schlussabschnitt, in dem sich Keltern nicht vorzeitig geschlagen geben wollte. Knapp dreieinhalb Minuten vor dem Ende hieß es 67:56 für den TKH. Sarah Polleros sah ihr fünftes Foul und hatte sich damit in den persönlichen Feierabend gefoult. Keltern verkürzte 120 Sekunden vor Schluss auf 69:62. Aber die Luchse blieben cool und Farcy traf zum 71:62. Die überragende Stockton machte mit zwei Freiwürfen den Deckel drauf. Parsons lobte die „super Teamleistung, alle haben alles auf dem Feld gelassen. Der Fokus war die Defensive, aber immer mit einer Antwort in der Offensive. Das hat geklappt.“ Sonntag will ihr Team die Serie ausgleichen. Der Vorverkauf für Spiel vier der Serie beginnt am Freitag um 21 Uhr.

TKH-Punkte: Stockton 21, Rollerson 19, Taylor 10, Jongeling 7, Polleros 7, Farcy 7, Gustafsson 2

Foto: Patrick Pötsch